zusammen | wachsen

Das will ich

Das Motto meiner Kandidatur lautet: zusammen|wachsen. Und ich meine es so.

Rede zur Kandidaten­vorstellung

Rede bei der Vorstellung der Bewerber zur Wahl des Oberbürgermeisters der Stadt Rottweil im Wortlaut
15. September 2022 / Stadthalle Rottweil

In den kommenden Wochen will ich im Dialog mit den Rottweilerinnen und Rottweilern ein detailliertes Programm für die Zukunft unserer Stadt entwickeln. Ich will mit allen ins Gespräch kommen. Denn es ist unser Rottweil und unsere gemeinsame Zukunft.
Aber natürlich ist es wichtig, dass Sie wissen, welche Themen mir besonders am Herzen liegen.

Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauchen wir auch in Rottweil eine umfassende und zuverlässige Kinderbetreuung. Da können wir noch mehr tun. Ich setze mich dafür ein, die Ganztagesbetreuung auszubauen und Betreuungslücken zu schließen. Ich will, dass wir die Qualität der Betreuung und die räumlichen Rahmenbedingungen weiter verbessern – für unsere Kinder und um das überall gefragte Personal anzuziehen. Ich will auch das Engagement der Jugend fördern und junge Leute zur Beteiligung an der Politik motivieren. Sie brauchen Orte, Gelegenheiten und Plattformen zum Austausch. Genauso wichtig sind die Bedürfnisse der Älteren. Barrierefreiheit, Mobilität und attraktive Wohnangebote bis ins hohe Alter müssen wir weiterentwickeln. Rottweil soll eine Stadt für jedes Alter bleiben.
Unsere Innenstadt besitzt einzigartiges Potenzial. Ich werde dafür arbeiten, es auszuschöpfen. Dazu müssen wir den Leerstand bekämpfen – mit Anreizen für Vermieter und Hilfe für potenzielle Betreiber von Geschäften und Gastronomie, die Rottweil dringend braucht. Ich werde neue Konzepte wie Pop-Up Stores und Coworking-Spaces in leerstehenden Gebäuden mit Begeisterung vorantreiben. Bei der Digitalisierung des Einzelhandels kann die Stadt koordinierend unterstützen. Die Förderung eines vielfältigen gastronomischen Angebots ist mir eine Herzensangelegenheit. Denn nicht nur OB-Wahlen werden auch an den Stammtischen entschieden. Hier findet ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens statt. Zusätzlich zu unserem reichhaltigen und vielseitigen Kultur- und Freizeitangebot kann ein neues Stadtmuseum, das der besonderen geschichtlichen Bedeutung Rottweil gerecht wird, als interaktiver Bildungs- und Erlebnisraum überregional Anziehungskraft entfalten. Damit die Rottweiler Innenstadt nicht zum Freilichtmuseum wird, müssen wir die wichtige Perspektive des Denkmalschutzes mit den Erfordernissen modernen Wohnens in Einklang bringen.

Ich möchte einen neuen Kommunikationsstil einbringen. Mein Wahlkampf soll nur der Auftakt für einen dauerhaften Dialog sein. Das gilt für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung, die ich direkter, persönlicher und digitaler gestalten möchte. Und es gilt ebenso für das Thema Bürgerbeteiligung. Sie ist für mich kein Selbstzweck, sondern kann entscheidend zur Lösung von politischen Sachfragen sowie zur Befriedung von gesellschaftlichen Konflikten beitragen.

Das Ehrenamt in den Vereinen als wichtige Säule unseres sozialen Miteinanders ist unbezahlbar. Aber verlässliche und angemessene Zuschüsse helfen. Mit mir wird es keine Kürzung von Vereinszuschüssen geben. Berechtigte Anliegen der Vereine werde ich zu meinen eigenen Anliegen machen.

Die Ziele und Rahmenbedingungen für den Kampf gegen den Klimawandel werden auf höheren politischen Ebenen gesetzt. Die Umsetzung findet zum allergrößten Teil in den Kommunen statt. Ich möchte als Oberbürgermeister entschieden dazu beitragen. Wir können etwa den dringend notwendigen Aufbau der öffentlich zugänglichen Lade-Infrastruktur für alternative Antriebe mit mehr Nachdruck voranbringen.

Bei der Energiewende setze ich auf den konsequenten Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten auf den Dächern wie auf Freiflächen. Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sich finanziell an neuen Anlagen zu beteiligen, können die Akzeptanz für solche Projekte nachweislich erhöhen. Ich betrachte es als Aufgabe der Verwaltung, mit gutem Beispiel bei eigenen Projekten voran zu gehen. Darüber hinaus kann sie die Bürgerinnen und Bürger über Förderungen informieren und bei der Planung unterstützen.

Bei der weiteren Ausgestaltung und Umsetzung der Landesgartenschau müssen wir genau darauf achten, nachhaltige Veränderungen der Infrastruktur zu priorisieren, die auch später sinnvoll genutzt werden können. Eine transparente Kommunikation zum Zeitplan und zu den einzelnen Planungsschritten ist für mich selbstverständlich.

Die Stadtverwaltung soll einer der attraktivsten Arbeitgeber in der Region werden. Wenn wir qualifizierte Fachkräfte für unsere Stadt gewinnen und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten wollen, müssen wir die passenden Rahmenbedingungen bieten. Dazu gehören etwa neue Möglichkeiten für mobiles und flexibles Arbeiten. Hinzu kommt ein effizientes Qualitätsmanagement mit einer Kultur der ständigen Verbesserung. Genauso wichtig ist mir ein wertschätzender und teamorientierter Führungsstil, den ich an der Rathausspitze vorleben werde.

Eine wichtige Voraussetzung für eine lebendige Innenstadt ist ein neues Mobilitätskonzept, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ich bin ein Fan von individueller Mobilität. Aber wie so viele andere, will ich mehr Leben in der Stadt sehen und weniger Autos. Ich will gleichzeitig sicherstellen, dass Handwerker trotzdem zur Baustelle, alte Menschen weiterhin zum Arzt und Familien bequem zum Einkaufen kommen. Den Busverkehr können wir mit der Verlegung des Zentralen Umsteigepunkts (ZUP) neu organisieren. Aber das reicht nicht.
Wir brauchen mehr innovative Ideen und sollten schnell damit anfangen, sie auszuprobieren – von digitalisierten Radwegen über Carsharing-Modelle bis zur dezentralen Infrastruktur für Leihräder und Elektroroller. Hören wir uns neue Impulse aus der Bürgerschaft nicht nur an, sondern nehmen sie auf. Gehen wir gemeinsam Schritt für Schritt zum Ziel der autofreien Innenstadt.
Die Idee einer landkreisweiten Mobilitäts-App werde ich unterstützen. Zu einer vernetzten Mobilität gehört neben dem intelligenten Ausbau der ÖPNV auch der Anschluss an den Fernverkehr. Ich werde im Verbund mit den anderen anliegenden Städten weiter für den Ausbau der Gäubahn kämpfen.

Rottweil ist eine Stadt des Lernens – von der Kinderkrippe bis zur Fachhochschule. Die Stärke als Bildungsstandort möchte ich beibehalten und weiter fördern. Eine breite Bildungslandschaft und eine hervorragende berufliche Ausbildung ist in meinem Verständnis auch ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts. Rottweil zeichnet sich aus durch eine starke Kombination aus innovativen mittelständischen Industrieunternehmen, hochqualifizierten Handwerksbetrieben und einem engagierten Einzelhandel. Weil ich um die Bedeutung der Wirtschaft für unser Gemeinwesen weiß, werde ich mich als Oberbürgermeister leidenschaftlich für die Interessen der Wirtschaft einsetzen – beispielsweise bei der Entwicklung von attraktiven Gewerbeflächen in unserer Stadt. Dabei sollten wir die Loyalität alteingesessener Unternehmen würdigen und zugleich offen bleiben für neue Ideen und Investoren. Denn auch das verstehe ich unter zusammen|wachsen.
Eine seriöse Finanzpolitik entscheidet nicht nur über die Machbarkeit wichtiger Zukunftsprojekte. Sie ist auch eine Frage der Gerechtigkeit. Wovon meine Generation profitieren wird, das kann und wird sie auch bezahlen. Wenn wir darüber hinaus vor allem in Zukunftsprojekte investieren, ermöglichen wir unseren Kindern einen guten Start. Ich will neue Schulden vermeiden, auch um unter schwierigeren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Handlungsfähigkeit der Stadt sicherzustellen.

Ich möchte die Digitalisierung als Chance begreifen – auch für unsere Stadt. Dabei geht es nicht nur um den Breitbandausbau. Zum Beispiel könnten sich viele Behördengänge vermeiden lassen. Mein Ziel: Bis in acht Jahren sollen möglichst viele Bürgerservices digital von zuhause aus möglich sein. Wer das Angebot nicht nutzen will oder kann, hat weiterhin im Rathaus eine Anlaufstelle. Der Gang aufs Standesamt bleibt natürlich obligatorisch.

Rottweils Reiz entsteht für mich aus seiner Vielfalt. Jeder unserer Stadtteile und Teilorte hat seine eigene Identität und eigene Bedürfnisse. Das möchte ich respektieren und fördern. Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, den Zusammenhalt untereinander zu stärken und Brücken zu bauen, wo durch frühere politische Diskussionen Gräben entstanden sind. Auch das ist ein Aspekt von zusammen|wachsen.

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